Österreichischer Ethik-Rat für Public Relations erinnert an Empfehlungen zur politischen Kommunikation im „Superwahljahr 2024“

Österreichischer Ethik-Rat für Public Relations erinnert an Empfehlungen zur politischen Kommunikation im „Superwahljahr 2024“

Wien, 25. September 2024 – Der Österreichische PR-Ethik-Rat hat im April 2024 eine umfassende Empfehlung zur politischen Kommunikation veröffentlicht, die auf die besonderen Herausforderungen des „Superwahljahres 2024“ eingeht. Mit Blick auf den laufenden Nationalratswahlkampf betont der PR-Ethik-Rat noch einmal die Wichtigkeit dieser Empfehlungen und ruft Politiker:innen, Wahlkampfstrateg:innen und Agenturen dazu auf, sich an diesen Empfehlungen zu orientieren. „Politische Kommunikator:innen tragen eine besondere Verantwortung und müssen darauf achten, ethische Standards in ihrem Tun zu wahren,“ sagt Univ.-Prof. Mag. Dr. Uta Rußmann, Vorsitzende des PR-Ethik-Rats.

1. Fakten statt „Fake News“: Politiker:innen sind aufgerufen, ausschließlich korrekte, faktenbasierte Informationen zu verbreiten. Angesichts der immer undurchschaubareren Medienlandschaft ist es entscheidend, dass Informationen transparent und nachprüfbar sind, um eine informierte und faktenbasierte Debatte zu ermöglichen.

2. Respekt- und würdevoller Umgang: Der politische Diskurs im Wahlkampf sollte respektvoll und in einem Ton geführt werden, der die Würde aller Beteiligten wahrt. Persönliche Angriffe und diskriminierende Äußerungen haben keinen Platz in einer pluralistischen Demokratie.

3. Transparenz in der Kommunikation: Politiker:innen müssen offenlegen, auf welchen Quellen ihre Aussagen basieren. Irreführende oder unklare Darstellungen sind zu vermeiden, um das Vertrauen der Bürger:innen in die politischen Institutionen zu stärken.

4. Förderung des Dialogs: Der Ethik-Rat fordert eine stärkere Bereitschaft zum Dialog, besonders im politischen Wettstreit. Nur durch den Austausch von Meinungen und Ideen kann ein tieferes Verständnis für die komplexen Herausforderungen der Politik erreicht werden.

5. Verantwortungsvoller Umgang mit Medien und sozialen Netzwerken: Im Wahlkampf sollten Politiker:innen eine professionelle Zusammenarbeit mit klassischen Medien suchen und aktiv dazu beitragen, die Verbreitung von Falschinformationen zu verhindern. Besonders in den sozialen Medien müssen Politiker:innen ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und einen respektvollen, faktenbasierten Diskurs fördern.

Der Ethik-Rat fordert alle beteiligten Akteur:innen – Politiker:innen, Kommunikationsberater:innen und Agenturen – dazu auf, diese Empfehlungen als Basis für ihre Wahlkampfstrategien zu nehmen und damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der demokratischen Kultur in Österreich zu leisten.

Link zur Empfehlung: https://www.prethikrat.at/wordpress_dev/wp-content/uploads/Leitfaden-zur-Politischen-Kommunikation.pdf

Über den PR-Ethik-Rat

Der Österreichische Ethik-Rat für Public Relations steht für die freiwillige Selbstkontrolle der heimischen PR-Fachleute. Er überwacht die Einhaltung ethischer Grundsätze in der Öffentlichkeitsarbeit, untersucht Streitfälle, zeigt Fehlverhalten und Missstände auf. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt darin, Positionen, Prinzipien und Definitionen ethisch korrekten Verhaltens in der PR auszuarbeiten und zu publizieren. Besonders gilt dies für jene Bereiche, in denen ethische Standards (noch) fehlen oder unklar definiert sind. Der PR-Ethik-Rat wird aufgrund von Beschwerden tätig und greift auch selbst Fälle auf. Nähere Informationen zum PR-Ethik-Rat: www.prethikrat.at

Rückfragen

Uta Rußmann, Vorsitzende des PR-Ethik-Rats, 0699 1167 2426

Michaela Wein, stv. Vorsitzende des PR-Ethik-Rats, 0676 9333 786

E-Mail: office@prethikrat.at

PR-Ethik-Rat mit neuen Ratsmitgliedern: Jens Seiffert-Brockmann und Michaela Klement neu an Bord

Wien, 30. Juli 2024 – Zwei branchenrenommierte Kommunikationsexpert:innen erweitern ab sofort das Team des PR-Ethik-Rats: Jens Seiffert-Brockmann (WU Wien) und Michaela Klement (Head of Public Affairs Ludwig Boltzmann Gesellschaft) sind als neue Mitglieder im Österreichischen Ethik-Rat für Public Relations tätig. Mit ihrer langjährigen Branchenerfahrung bringen sie umfassende Fachkompetenz in den Bereichen Strategische Kommunikation, Kommunikationsforschung und -wissenschaft ein. Onlinekommunikationsexpertin Michaela Wein übernimmt die stellvertretende Leitung des PR-Ethik-Rats.

Zwei neue Ratsmitglieder

Ab sofort sind Jens Seiffert-Brockmann (Professor für Wirtschaftskommunikation am Department für fremdsprachliche Wirtschaftskommunikation der Wirtschaftsuniversität Wien) und Michaela Klement (Head of Public Affairs Ludwig Boltzmann Gesellschaft) als Ratsmitglieder im PR-Ethik-Rat vertreten. Sie folgen auf die scheidenden Ratsmitglieder Sabine Einwiller und Andrea Heigl. Die stellvertretende Leitung des PR-Ethik-Rats hat Michaela Wein übernommen, die seit 2021 im Rat tätig ist und die insbesondere ihre Expertise im Bereich der Digitalen Kommunikation einbringt.

„Sabine Einwiller und Andrea Heigl haben im Rahmen ihrer Arbeit im PR-Ethik-Rat entscheidend zur Entwicklung wichtiger Branchenstandards, wie des Influencer:innen- und KI-Leitfadens, beigetragen. Der gesamte Rat und ich danken ihnen herzlich für ihren engagierten Einsatz. Die neuen Ratsmitglieder Jens Seiffert-Brockmann und Michaela Klement bringen wertvolles Wissen aus Praxis und Forschung mit, das es dem PR-Ethik-Rat ermöglicht, den immer vielfältiger werdenden kommunikationsethischen Herausforderungen aktiv zu begegnen,“ erklärt Uta Rußmann, Vorsitzende des PR-Ethik-Rats.

Jens Seiffert-Brockmann ist Professor für Wirtschaftskommunikation an der Wirtschaftsuniversität Wien. Er studierte Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig, wo er 2014 über öffentliches Vertrauen in der Mediengesellschaft promovierte. Studien- und Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem an die Karlsuniversität in Prag, die George Mason University in Fairfax, Virgina, und an die Lund University in Schweden. Aktuell ist Jens Seiffert-Brockmann Vorstand des Departments für Wirtschaftskommunikation der WU, wo er auch den Masterstudiengang in Business Communication leitet. Darüber hinaus ist er Associate Editor des International Journal of Strategic Communication und Vorsitzender des Scientific Advisory Boards des Instituts für Vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. In der Forschung beschäftigt sich Jens Seiffert-Brockmann hauptsächlich mit Strategischer Organisationskommunikation, ihren Voraussetzungen, Effekten und Randbedingungen.

Michaela Klement leitet die Abteilung Public Affairs bei der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG), einer außeruniversitären Forschungsorganisation mit Fokus auf Medizin- und Gesundheitsforschung. Davor verantwortete sie den Bereich Communications & Events am Institute of Science and Technology (ISTA) in Klosterneuburg und war Head of Public Relations an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU). Bevor die studierte Kommunikationswissenschaftlerin in die Wissenschaftsvermittlung wechselte, leitete die Salzburgerin die Kommunikation bei der internationalen Menschenrechtsorganisation Amnesty International und fungierte als Journalistin beim ORF und verschiedenen Printmedien in Österreich. Zusätzlich zu ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich Kommunikation bringt sie ein breites Netzwerk aus Wissenschaft, Wirtschaft, dem öffentlichen Bereich und dem NGO-Sektor mit ein.

Über den PR-Ethik-Rat

Der Österreichische Ethik-Rat für Public Relations steht für die freiwillige Selbstkontrolle der heimischen PR- Fachleute. Er überwacht die Einhaltung ethischer Grundsätze in der Öffentlichkeitsarbeit, untersucht Streitfälle, zeigt Fehlverhalten und Missstände auf. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt darin, Positionen, Prinzipien und Definitionen ethisch korrekten Verhaltens in der PR auszuarbeiten und zu publizieren. Besonders gilt dies für jene Bereiche, in denen ethische Standards (noch) fehlen oder unklar definiert sind. Der PR-Ethik-Rat wird aufgrund von Beschwerden tätig und greift auch selbst Fälle auf. Nähere Informationen zum PR-Ethik-Rat: www.prethikrat.at

Rückfragen
Uta Rußmann, Vorsitzende des PR-Ethik-Rats, 0699 1167 2426
Michaela Wein, stv. Vorsitzende des PR-Ethik-Rats, 0676 9333 786
E-Mail: office@prethikrat.at

PR-Ethik-Rat legt Empfehlungen zur politischen Kommunikation für das „Superwahljahr“ 2024 vor

Wien, 7. Mai 2024 – In einer Zeit, in der die politische Kommunikation von ständig wechselnden Rahmenbedingungen geprägt ist, ist es entscheidend, klare Empfehlungen für einen respektvollen und faktenbasierten Diskurs zu setzen. Angesichts des bevorstehenden „Superwahljahrs“ 2024 legt der österreichische PR-Ethik-Rat Empfehlungen zur politischen Kommunikation vor, die sich an Politiker:innen, ihre Kommunikator:innen sowie an politische Strateg:innen und Agenturen richten. „Je geringer das Vertrauen in die Medien, umso schlechter ist es um den Zustand der Demokratie bestellt – und umso größer ist die Gefahr, dass Unwahrheiten und Fake News den öffentlichen Diskurs bestimmen“, sagt Univ.-Prof. Uta Rußmann, Vorsitzende des PR-Ethik-Rats. „Politische Kommunikator:innen tragen eine besondere Verantwortung und müssen darauf achten, ethische Standards in ihrem Tun zu wahren.“

1. Fakten statt „Fake News“
Politiker:innen tragen eine bedeutende Verantwortung für die Entwicklung unserer demokratischen Gesellschaft. Um eine informierte Debatte zu ermöglichen, ist es unerlässlich, auf korrekte Informationen und nachprüfbare Fakten zu setzen. Die Ausdünnung der Redaktionen klassischer Medien verstärkt die Notwendigkeit, gegen Ungenauigkeiten und Halbwahrheiten vorzugehen.

2. Respekt- und würdevoller Umgang
In einer pluralistischen Gesellschaft ist es von grundlegender Bedeutung, die Vielfalt der Meinungen zu respektieren und politische Diskussionen in einem würdevollen Ton zu führen. Persönliche Angriffe und Diskriminierung sind abzulehnen, da sie die Würde aller Beteiligten verletzen und das gesellschaftliche Klima vergiften.

3. Transparente und faktenbasierte Kommunikation
Politiker:innen sollten transparent und faktenbasiert kommunizieren, indem sie die Quellen ihrer Informationen offenlegen. Die Verwendung irreführender oder unklarer Darstellungen ist zu vermeiden, und politische Kommunikation sollte sich auf verifizierbare Fakten stützen.

4. Diskurs- und Dialogbereitschaft
Politiker:innen haben eine Vorbildfunktion und sollten daher einen offenen Dialog mit Andersdenkenden ermöglichen. Ein respektvoller Austausch von Ideen trägt dazu bei, ein tieferes Verständnis für politische Aufgabenstellungen zu erreichen und die demokratische Gesellschaft zu fördern.

5. Verantwortungsbewusster Umgang mit (sozialen) Medien
Die Rolle der Medien im politischen Diskurs ist von großer Bedeutung, und politische Akteure sollten eine verantwortungsvolle Zusammenarbeit mit den Medien fördern. Insbesondere auf sozialen Medien ist es wichtig, Falschinformationen zu verhindern und einen konstruktiven Diskurs zu fördern, um die Integrität des demokratischen Prozesses zu wahren.
„Medienarbeit hat sich durch Social Media, Algorithmen und sich stetig verändernde Kommunikationskanäle grundlegend verändert. Umso wichtiger ist ein verantwortungsvoller Umgang mit den Tools, die politischen Kommunikator:innen zur Verfügung stehen“, mahnt Michaela Wein, stv. Vorsitzende des PR-Ethik-Rats. Der österreichische PR-Ethik-Rat ruft daher Politiker:innen, ihre Kommunikator:innen, politische Strateg:innen und Agenturen dazu auf, die Empfehlungen zur politischen Kommunikation zu beachten und somit einen Beitrag zur Stärkung der demokratischen Kultur in Österreich zu leisten.

Link:

https://www.prethikrat.at/wordpress_dev/wp-content/uploads/Leitfaden-zur-Politischen-Kommunikation.pdf

Über den PR-Ethik-Rat
Der Österreichische Ethik-Rat für Public Relations steht für die freiwillige Selbstkontrolle der heimischen PR-Fachleute. Er überwacht die Einhaltung ethischer Grundsätze in der Öffentlichkeitsarbeit, untersucht Streitfälle, zeigt Fehlverhalten und Missstände auf. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt darin, Positionen, Prinzipien und Definitionen ethisch korrekten Verhaltens in der PR auszuarbeiten und zu publizieren. Besonders gilt dies für jene Bereiche, in denen ethische Standards (noch) fehlen oder unklar definiert sind. Der PR-Ethik-Rat wird aufgrund von Beschwerden tätig und greift auch selbst Fälle auf. Nähere Informationen zum PR-Ethik-Rat: https://www.prethikrat.at

Rückfragen
Uta Rußmann, Vorsitzende des PR-Ethik-Rats, 0699 1167 2426
Michaela Wein, stv. Vorsitzende des PR-Ethik-Rats, 0676 9333 786
E-Mail: office@prethikrat.at

PR-Ethik-Rat rügt erstmals Influencer wegen unzureichender Kennzeichnung werblicher Beiträge auf Instagram

Wien, 29. November 2023 – Wie bei klassischen Medienkooperationen gilt auch auf Social Media: Redaktioneller Content und bezahlter Content müssen für Medienkonsument:innen klar unterscheidbar sein. Der österreichische PR-Ethik-Rat hat hierfür klare Guidelines formuliert und rügt nun auch erstmals öffentlich den Sport-Influencer Aleksandar Rakic wegen mangelnder Kennzeichnung seiner Kooperationen.

In den sozialen Medien ist es heutzutage nicht immer leicht, zwischen persönlichen Posts und bezahlten Inhalten zu unterscheiden. Auch Influencer:innen können hierbei schnell den Überblick verlieren. Im Falle des Influencers Aleksandar Rakic (Instagram: @rakic_ufc) gab es jedoch klare Verstöße gegen die Richtlinien: Werbliche Beiträge in Zusammenarbeit mit ESN waren nicht oder nicht ausreichend als solche gekennzeichnet. Diese Beiträge führten zu Affiliate-Links und wurden von ESN gesponsert, was nicht transparent angeführt wurde. Trotz einer früheren Mahnung des PR-Ethik-Rats im Mai 2023 wurden keine Veränderungen im Verhalten des Influencers festgestellt. Aus diesem Grund hat der PR-Ethik-Rat beschlossen, eine öffentliche Rüge auszusprechen.

Werbliche Inhalte ohne korrekte Kennzeichnung

Die Entscheidung des PR-Ethik-Rats basiert auf den Branchen-Kodizes der öffentlichen Kommunikation. Gemäß dem PR-Online-Kodex des PR-Ethik-Rats (Punkt 3.1 bzw. 3.7) müssen Inhalte, die auf kommerziellen Vereinbarungen beruhen, eindeutig als bezahlte Veröffentlichungen gekennzeichnet sein. Es ist entscheidend, dass der werbende Charakter eines Beitrags für alle Rezipient:innen klar erkennbar ist. Die Kennzeichnung muss kanalspezifisch und auf den ersten Blick deutlich sichtbar sein und den Vorschriften des Mediengesetzes entsprechen. Dies umfasst Bezeichnungen wie „Bezahlte Anzeige“, „Werbung“ oder „Entgeltliche Einschaltung“.

Appell an Influencer:innen

Um transparente Kommunikation zu gewährleisten und Verwirrung der Rezipient:innen zu vermeiden, fordert der PR-Ethik-Rat Influencer:innen dazu auf, ihre Werbebeiträge angemessen zu kennzeichnen. Diese Rüge gegen Aleksandar Rakic dient als Erinnerung an die Wichtigkeit korrekter Werbekennzeichnung in der digitalen Welt.

Bei Unsicherheit bezüglich der Kennzeichnung hilft der Influencer:innen-Check des PR-Ethik-Rates. Er ist ist unter www.influencercheck.at bzw. www.influencerinnencheck.at erreichbar. Der Influencer:innen-Check stellt einen Zugangspunkt zu weiteren Regelwerken dar, die auf der Website des PR-Ethik-Rats verfügbar sind – darunter der PR-Online-Kodex und der Content-Marketing-Kodex (www.prethikrat.at/content-marketing-kodex).

Tipps fürs Kennzeichnen auf Sozialen Medien

Bei der Kennzeichnung ist folgendes zu beachten:

– Diese muss sofort und deutlich ersichtlich sein.

– Die Kennzeichnung als #Werbung darf nicht unter dutzenden Hashtags versteckt sein.

– Die Kennzeichnung muss lt. Mediengesetz eine dieser Bezeichnungen sein: Werbung –

Bezahlte Anzeige – Entgeltliche Einschaltung.

– Wenn es sich um ein Video handelt, muss der werbliche Charakter bereits vor dem Öffnen des

Videos sowie während der gesamten Abspieldauer erkennbar sein.

– Auch die Verlinkung auf Inhalte anderer Postings oder Seiten gegen Abgeltung in Form von

Gegenleistungen muss als #Werbung gekennzeichnet sein.

Zusätzlich sind einfache Regeln für die Praxis zum Download verfügbar unter: https://www.prethikrat.at/influencer-leitfaden/

Über den PR-Ethik-Rat:

Der Österreichische Ethik-Rat für Public Relations steht für die freiwillige Selbstkontrolle der heimischen PR-Fachleute. Er überwacht die Einhaltung ethischer Grundsätze in der Öffentlichkeitsarbeit, untersucht Streitfälle, zeigt Fehlverhalten und Missstände auf. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt darin, Positionen, Prinzipien und Definitionen ethisch korrekten Verhaltens in der PR auszuarbeiten und zu publizieren. Besonders gilt dies für jene Bereiche, in denen ethische Standards (noch) fehlen oder unklar definiert sind. Der PR-Ethik-Rat wird aufgrund von Beschwerden tätig und greift auch selbst Fälle auf. Dem Rat gehören 12 Mitglieder aus allen Bereichen der Gesellschaft an.

Rückfragen:

Univ.- Prof. Mag. Dr. Uta Rußmann

Vorsitzende des PR-Ethik-Rats

Andrea Heigl

stv. Vorsitzende des PR-Ethik-Rates
Tel.: +43 699 1167 2426, +43 699 1254 2052

E-Mail: office@prethikrat.at
Web: www.prethikrat.at

Erster Leitfaden zur Arbeit mit generativer KI in Österreich vorgestellt

PR-Ethik-Rat legt Handlungsanleitung zum Umgang mit generativer Künstlicher Intelligenz in der PR vor

Wien, 16. August. 2023 – Leitfaden thematisiert Transparenz, Faktentreue, Umgang mit sensiblen Kund:innen-Daten und Bias-Awareness und gibt konkrete Handlungsanleitungen für Kommunikator:innen. Ratsvorsitzende Rußmann: „Ethischer Umgang mit generativer KI stärkt die Rolle von PR-Professionist:innen in einem sich dramatisch verändernden Umfeld.“

Wien, 16. August 2023 – Generative Künstliche Intelligenz, insbesondere Freeware-Tools wie ChatGPT, sind nicht nur in aller Munde; sie werden tagtäglich angewendet – auch in Kommunikationsabteilungen und -agenturen. Diesem Faktum trägt der österreichische PR-Ethik-Rat, das anerkannte Organ der freiwilligen Selbstkontrolle der österreichischen PR-Fachleute, mit einem neuen Leitfaden Rechnung. Ratsvorsitzende Uta Rußmann: „Professionellen Kommunikator:innen kommt eine besondere Verantwortung zu. Sie fungieren häufig als Multiplikator:innen und sollen jenen Personen Orientierung geben, die sich nicht professionell mit Medien und Information beschäftigen. Ein ethischer Umgang mit generativer KI stärkt daher die Rolle von PR-Professionist:innen in einem sich dramatisch verändernden Umfeld.“
Andrea Heigl (stv. Ratsvorsitzende) betont, dass die „klassischen“ Prinzipien ethischer PR selbstverständlich auch beim Einsatz von generativer KI Anwendung finden sollten. „Kommunikationsarbeit erhält durch den Einsatz neuer digitaler Tools eine zusätzliche Dimension. Viele rechtliche und politische Rahmenbedingungen sind zwar noch im Entstehen begriffen, dennoch halten wir es im PR-Ethikrat für an der Zeit, eine erste Orientierung zu diesem Thema zu geben.“

  • Transparenz: Bei der Texterstellung mit Hilfe von KI sollte einerseits ein „Vier-Augen-Prinzip“ zwischen Mensch und Maschine herrschen, andererseits brauchen Organisationen ein klares Regelwerk für den Einsatz von generativer KI.
    Bild-, Ton- und Videobeiträge, die mittels KI generiert wurden, haben ein hohes Potenzial, Rezipient:innen in die Irre zu führen, und sollten daher nach Möglichkeit gekennzeichnet werden. Allerdings sind derzeit wichtige urheberrechtliche Fragen in diesem Zusammenhang noch nicht geklärt.
  • Faktentreue: Stößt die KI an die Grenzen ihrer Wissensbasis, dann formuliert sie häufig vermeintliche Fakten (sie „halluziniert“). Für PR-Professionist:innen ist es daher unabdingbar, sich bei der Arbeit solchen Tools auf den eigenen Erfahrungshintergrund bzw. zusätzlich auf andere Quellen zu verlassen.
  • Umgang mit sensiblen Kund:innen-Daten: Viele Tools generativer KI nutzen User-Daten zum Lernen bzw. zur Verbesserung ihrer Modelle. Wird das Tool verwendet, erfolgt damit auch eine implizite Zustimmung zur weiteren Datenverarbeitung. Kommunikationsabteilungen oder -agenturen müssen Awareness schaffen für die Datenverarbeitung durch KI-Freeware und sich im Einzelfall überlegen, welche Informationen teilbar sind und welche nicht.
  • Bias-Awareness: Generiert eine KI einen Text, dann ist für die Rezipient:innen nicht nachvollziehbar, auf Basis welcher Quellen dieser Text erstellt wurde. Dies öffnet Manipulation Tür und Tor, insbesondere bei aufgeladenen (gesellschafts-)politischen Debatten. Kommunikator:innen sind aufgefordert, bei ihrer Arbeit Bias-Sensibilität an den Tag zu liegen. Bei der Reflexion können Fragestellungen helfen wie: Recherchiere ich zu einem Thema, zu dem besonders viele Fake News kursieren? Und welche alternativen Recherchequellen kann ich heranziehen?

Zu all den genannten Themen enthält der Leitfaden konkrete Handlungsanweisungen für Kommunikator:innen. Er wird entlang der politischen, rechtlichen und technischen Entwicklungen laufend aktualisiert.

Link zum Leitfaden

Link zur Grafik

Rückfragen:

Uta Rußmann, Vorsitzende des PR-Ethik-Rates, 0699 1167 2426

Andrea Heigl, stv. Vorsitzende des PR-Ethik-Rates, 0699 1254 2052

E-Mail: office@prethikrat.at

Österreichischer PR-Ethik-Rat mit neuem Vorsitz

Wien, 6. Februar 2023 – Mit einem neuem Vorsitzduo startet der österreichische PR-Ethik-Rat, das anerkannte Organ der freiwilligen Selbstkontrolle der österreichischen PR-Fachleute, in das Jahr 2023. Getragen von den Berufsverbänden der Branche, hat sich das Organ in den letzten Jahren als wichtige Instanz zur Verankerung ethischer Prinzipien und Wertehaltungen in der Kommunikationsbranche etabliert.

Uta Rußmann ist neue Vorsitzende des PR-Ethik-Rates

Mit 1. Jänner 2023 hat Uta Rußmann, Professorin für Medien- und Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Demokratie an der Universität Innsbruck, den Vorsitz des PR-Ethik-Rates übernommen. Die erfahrende Kommunikationsexpertin forscht und lehrt seit vielen Jahren in den Bereichen digitale Kommunikation, Public Relations, strategische Kommunikation, politische Kommunikation, Kampagnen sowie Medien und Wahlen. Von 2012 bis 2022 war sie Professorin an der FHWien der WKW, seit 2022 lehrt und forscht sie am Institut für Medien, Gesellschaft und Kommunikation der Universität Innsbruck. Seit 2021 ist Uta Rußmann als Mitglied im PR-Ethik-Rat vertreten. Den Vorsitz des Gremiums übernimmt sie von Sabine Einwiller, die die Funktion im Rahmen des turnusmäßigen Wechsels übergibt und weiterhin als Mitglied im Rat verbleibt. Sabine Einwiller ist seit 2016 Teil des Gremiums und hat im Rahmen ihrer Vorsitzfunktion (ab 2018) die wissenschaftliche Kompetenz des PR-Ethik-Rats wesentlich gestärkt und die Kooperation zwischen dem Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien und dem PR-Ethik-Rat maßgeblich ausgebaut.

Andrea Heigl übernimmt Funktion der stellvertretenden Vorsitzenden

Stellvertretende Ratsvorsitzende ist seit 1. Februar 2023 Andrea Heigl. Die erfahrene Kommunikatorin war als politische Journalistin bei der Tageszeitung „Der Standard“, als Pressesprecherin im Gesundheits- und im Verkehrsministerium sowie als Senior Consultant in der Kommunikationsagentur bettertogether tätig. Aktuell ist sie als International Public Affairs Manager bei den ÖBB beschäftigt. Andrea Heigl verfügt damit über ausgeprägte Expertise in mehreren Kommunikationsdisziplinen und bringt ein breites Netzwerk an Medien- und Expert:innenkontakten ein. Sie ist seit 2021 Mitglied im PR-Ethik-Rat und übernimmt die Funktion der stellvertretenden Vorsitzenden von Peter Kleemann, der ebenfalls als Mitglied weiterhin im Rat tätig sein wird. Peter Kleemann ist seit 2015 im Rat und hat in seiner Funktionsperiode als stellvertretender Vorsitzender (ab 2018) die inhaltliche Weiterentwicklung des Rates deutlich vorangetrieben und die Zusammenarbeit mit anderen Branchenorganisationen wesentlich geprägt.

Wir bedanken uns herzlich bei Sabine Einwiller und Peter Kleemann für ihren Einsatz in den vergangenen Jahren“, so Rußmann und Heigl. „Die Kommunikationsbranche verändert sich rasant und mit ihr auch die ethischen Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind. Sabine Einwiller und Peter Kleemann übergeben uns ein gut geführtes Gremium, das trotz seines ehrenamtlichen Charakters von allen Mitgliedern professionell und engagiert betrieben wird. Medienkonsument:innen finden sich heute häufig in einem Dickicht von Information wieder – ihnen Orientierung zu geben sehen wir als eine unserer Kernaufgaben.

Expert:innen aus allen Kommunikationsdisziplinen

Insgesamt setzt sich der PR-Ethik-Rat aus zwölf Expert:innen aus unterschiedlichen Kommunikationsdisziplinen zusammen. Die Mischung aus Kommunikator:innen aus Agenturen und Unternehmen, Expert:innen für Corporate Social Responsibility und digitale Kommunikation sowie Mitgliedern mit wissenschaftlichem und auch juristischem Hintergrund sorgt dafür, dass der PR-Ethik-Rat umfassende Kompetenz vorweisen kann, wenn es um die Gestaltung und Verankerung ethischer Prinzipien und Wertehaltungen in der Kommunikation geht.

Über den PR-Ethik-Rat
Der Österreichische Ethik-Rat für Public Relations steht für die freiwillige Selbstkontrolle der heimischen PR-Fachleute. Er überwacht die Einhaltung ethischer Grundsätze in der Öffentlichkeitsarbeit, untersucht Streitfälle, zeigt Fehlverhalten und Missstände auf. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt darin, Positionen, Prinzipien und Definitionen ethisch korrekten Verhaltens in der PR auszuarbeiten und zu publizieren. Besonders gilt dies für jene Bereiche, in denen ethische Standards (noch) fehlen oder unklar definiert sind. Der PR-Ethik-Rat wird aufgrund von Beschwerden tätig und greift auch selbst Fälle auf. Nähere Informationen zum PR-Ethik-Rat: www.prethikrat.at

Rückfragen
Uta Russmann, Vorsitzende des PR-Ethik-Rates
Andrea Heigl, stv. Vorsitzende des PR-Ethik-Rates
E-Mail: office@prethikrat.prethik2.vss.kapper.net

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PR-Ethik-Rat trauert um Gründungsmitglied Renate Skoff

Wien, 19. Dezember 2022 – Der PR-Ethik-Rat trauert um Renate Skoff. Das Gründungsmitglied des Rates und Doyenne der heimischen PR-Branche ist am 12. Dezember 2022 nach langer Krankheit verstorben. Der Ethik-Rat spricht ihren Angehörigen sein herzliches Beileid und tiefstes Mitgefühl aus.

Renate Skoff war treibende Kraft bei der Gründung des PR-Ethik-Rats im Jahr 2008 und bis 2015 stellvertretende Vorsitzende des Gremiums. In ihrer mehr als 40-jährigen Tätigkeit hat sie mit ihrem Wirken, ihrer Haltung, ihrer persönlichen Integrität und ihrer Professionalität die Entwicklung der PR-Branche über viele Jahrzehnte maßgeblich geprägt. Die Gründung des PR-Ethik-Rates war dabei nur ein Meilenstein unter vielen.

„Mit ihrem hohen Anspruch an die ethische Verantwortung der Kommunikationsberufe und ihrer Akteure war Renate Skoff eine wichtige Wegbereiterin für die Professionalisierung der PR-Branche und ein großes Vorbild für Generationen von Kommunikationsberater:innen. Sie ist immer aktiv und konsequent für Haltung, Verantwortungsbewusstsein und Qualität in der PR-Arbeit eingetreten und hat diese Werte in ihrem eigenen Wirken stets vorgelebt. Damit hat sie die gesamte Branche wesentlich weiterentwickelt. Wir trauern um sie und sprechen ihrem Ehemann Paul Sills, der gemeinsam mit ihr die Agentur Skills gegründet und aufgebaut hat, unser tiefstes Mitgefühl aus“, so die Vorsitzenden des PR-Ethik-Rats, Sabine Einwiller und Peter Kleemann.


Über den PR-Ethik-Rat
Der Österreichische Ethik-Rat für Public Relations steht für die freiwillige Selbstkontrolle der heimischen PR-Fachleute. Er überwacht die Einhaltung ethischer Grundsätze in der Öffentlichkeitsarbeit, untersucht Streitfälle, zeigt Fehlverhalten und Missstände auf. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt darin, Positionen, Prinzipien und Definitionen ethisch korrekten Verhaltens in der PR auszuarbeiten und zu publizieren. Besonders gilt dies für jene Bereiche, in denen ethische Standards (noch) fehlen oder unklar definiert sind. Der PR-Ethik-Rat wird aufgrund von Beschwerden tätig und greift auch selbst Fälle auf. Dem Rat gehören 12 Mitglieder aus allen Bereichen der Gesellschaft an.

Rückfragehinweis:
Prof. Dr. Sabine Einwiller, Vorsitzende des PR-Ethik-Rats
E-Mail: office@prethikrat.prethik2.vss.kapper.net
Tel.: +43 664 8355 071


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PRVA: Fakten und Transparenz als Eckpfeiler der Meinungsbildung stärken

Drei Initiativen fördern Qualitäts-Standards in der Kommunikationsbranche

Wien, 22. November 2022 (OTS) – Fake-News, bezahlte Berichterstattung oder Desinformation: Diese und ähnliche Fehlentwicklungen am Medien- und Meinungsmarkt machen es für Bürger:innen und Konsument:innen immer schwerer, sich eine objektive Meinung zu bilden. Besonders die zunehmende Vermischung von Fakten und Meinung ist zu einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen und demokratiegefährdenden Entwicklungen geworden.

Mit drei Initiativen setzt die heimische Public-Relations-Branche ein deutliches Zeichen im Kampf gegen diese Fehlentwicklungen. Die Sensibilisierung und Weiterbildung von PR-Treibenden in Unternehmen, Agenturen und Institutionen sowie die Förderung von Qualitätsstandards stehen im Zentrum des PRVA-Fahrplanes für 2023. Dies ist auch das Ergebnis eines 2021 gestarteten Transformationsprozesses des Public Relations Verbandes Austria (PRVA), der Antwort der österreichische PR-Branche auf die Digitalisierung und der damit einhergehenden Risken und Chancen für die Kommunikation.

3 Trägervereine, 1 Ziel: ethische Kriterien in der Öffentlichkeitsarbeit ausbauen

Der Public Relations Verband Austria (PRVA), der PR-Ethik-Rat sowie die Zertfizierung durch das österreichische PR-Gütezeichen stärken den PR-Treibenden den Rücken und schaffen gleichzeitig Bewusstsein für Fehlentwicklungen. Denn die schwindende Zuverlässigkeit von Informationen und die Kompetenzen, diese zu beurteilen, spielen für die Tätigkeit von Kommunikator:innen eine immer größere Rolle. Der PRVA, der österreichische PR-Ethik-Rat und das Österreichische PR-Gütezeichen setzen daher Maßnahmen auf zwei Ebenen:

  • mit Fortbildungen, Zertifizierungen und der Sensibilisierung der Mitglieder, der Kommunikator:innen in Unternehmen und NGOs, im öffentlichen Bereich, sowie der EPUs

  • dem öffentlichen Aufzeigen von Verfehlungen, vor allem bei der Kennzeichnungspflicht, bei Intransparenz oder Greenwashing.

Nur die konsequente Förderung von Qualitätsstandards als auch das Einfordern derselben in der eigenen (Unternehmens-) Organisation stellen ein Bollwerk gegen die Ausbreitung derartiger Missstände in der Medien- und Kommunikationswelt dar.

Auch die EU-Gesetzgebung reagierte auf diese Entwicklung mit neuen Transparenzregeln, die seit dem Sommer 2022 in Kraft sind. Sie beinhalten u.a. ein Verbot falscher Verbraucherbewertungen und verdeckter Beeinflussung von Rankings durch erkaufte Platzierung und verringern dadurch den Spielraum für irreführende Werbemaßnahmen.

PR-Ethik-Rat zeigt Fehlverhalten auf und definiert ethisch korrektes Verhalten

Der Österreichische Ethik-Rat für Public Relations steht für die freiwillige Selbstkontrolle der heimischen PR-Fachleute, überwacht die Einhaltung ethischer Grundsätze in der Öffentlichkeitsarbeit, untersucht Streitfälle, zeigt Fehlverhalten und Missstände auf. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt darin, Positionen, Prinzipien und Definitionen ethisch korrekten Verhaltens in der PR auszuarbeiten und zu publizieren. In diesem Zusammenhang hat der Ethik-Rat u.a. einen „Content-Marketing-Kodex“ entwickelt, um klare Grenzen zwischen redaktionellen und bezahlten Inhalten zu ziehen, sowie einen „Influencer:innen-Leitfaden“ für den Umgang mit reichweitenstarken Social-Media-Seiten.

Österreichisches PR-Gütezeichen: das Zeichen der Besten

Ein Fokus auf die Einhaltung ethischer und qualitativer Standards ist nicht nur für den PRVA, sondern auch für den Verein Österreichisches PR-Gütezeichen von wesentlicher Bedeutung: Um hochwertige PR-Arbeit nachvollziehbar zu machen, wurde bereits im Jahr 2004 der international etablierte Qualitätsstandard Consultancy Management Standard (CMS) in Österreich eingeführt. Das Österreichische PR-Gütezeichen ist – als Weiterentwicklung des CMS – seit 2014 die Qualitätszertifizierung für die heimische Kommunikationslandschaft. Voraussetzung für das Qualitätssiegel ist ein erfolgreiches Audit, abgenommen von unabhängigen Auditor:innen.


Über den Public Relations Verband Austria (PRVA)

Der Public Relations Verband Austria ist der Verband für Kommunikationsexpert:innen mit einem ganzheitlichen Verständnis für professionelle und strategische Kommunikation in Österreich. Als freiwillige Interessenvertretung und zentrale Vernetzungsplattform für seine rund 800 Mitglieder unterstreicht der PRVA die gesellschaftspolitische Relevanz und Verantwortung professioneller Public Relations. Ziel des PRVA ist es darüber hinaus, einen wesentlichen Beitrag zur Professionalisierung und Weiterentwicklung der Branche zu leisten und gleichzeitig Verständnis für die unterschiedlichen Aufgabenbereiche und Kompetenzen von Public Relations und professioneller Kommunikator:innen in der breiten Öffentlichkeit zu schaffen.

Rückfragen & Kontakt:

Stefan Grampelhuber, +43 1 715 15 40 200, s.grampelhuber@prva.at


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Kinderfotos im Netz: Professionelle Kommunikator:innen achten Kinderrechte zu wenig

Wien, 18. November 2022 – PR-Ethik-Rat und Netzwerk Kinderrechte machen anlässlich des „Tages der Kinderrechte“ am 20. November auf das Recht auf Schutz des Privatlebens von Kindern im digitalen Raum aufmerksam – insbesondere im kommerziellen Kontext.

Ein süßes Lächeln mit Zahnlücke, ein Strand-Schnappschuss aus dem Familienurlaub, das begeisterte Kind mit dem neuen Spielzeug: Kinderfotos auf Social Media dienen nicht nur dem Informationsaustausch unter Freund:innen, sie sind – wenn sie von Influencer:innen verwendet werden – auch ein Geschäftsmodell. Der österreichische PR-Ethik-Rat und das Netzwerk Kinderrechte nehmen daher den diesjährigen „Tag der Kinderrechte“ am 20. November zum Anlass, um Sensibilität für den Umgang mit Kinderfotos im Netz insbesondere in einem kommerziellen Kontext zu schaffen. Die rechtliche Grundlage dafür bildet Art. 16 der UN-Kinderrechtskonvention, in dem unter dem Titel „Schutz der Privatsphäre und Ehre“ festgehalten ist: „Kein Kind darf willkürlichen oder rechtswidrigen Eingriffen in sein Privatleben (…) ausgesetzt werden.“

Wo verläuft überhaupt die Grenze zwischen kommerzieller und nicht-kommerzieller Nutzung von Social Media? Der PR-Ethik-Rat hat dazu im vergangenen Jahr einen Influencer:innen-Check veröffentlicht, anhand dessen Social-Media-User:innen prüfen können, ob sie ihre Postings als Werbung kennzeichnen sollten. Dabei geht es unter anderem um die Sichtbarkeit von Produkten in Postings, die Reichweite einer Person, ihren Bezug zu den Follower:innen und die Form der Gegenleistung.

Kinderfotos zur Steigerung der eigenen Reichweite

Dazu Sabine Einwiller, Vorsitzende des PR-Ethik-Rates: „Selbstverständlich sind nicht nur professionelle Social-Media-Nutzer:innen dazu aufgerufen, Vorsicht beim Posten von Kinderfotos walten zu lassen. Aber besonders in einem werblichen Kontext ist die Verlockung oft groß, Bilder von Minderjährigen für die eigene Reichweite zu nutzen – und sie so letztlich zu monetarisieren. Ob dahinter nun Kalkül steckt oder nur fehlendes Bewusstsein: Professionelle Kommunikator:innen kommen ihrer ethischen Verpflichtung, Kinder im digitalen Raum besonders zu schützen, häufig nicht nach. Das muss sich ändern.“

Keine Zustimmung für ein Bloßstellen von Kindern

Für das Netzwerk Kinderrechte Österreich ist es genauso wichtig, dass unter Eltern, Kindern und Jugendlichen selbst Bewusstsein geschaffen wird: „Die Zustimmung der Eltern allein entbindet nicht von der Prüfung der Verletzung der Interessen gerade von kleinen Kindern. Kinder nicht bloßstellen, sie nicht in peinlichen Situationen zeigen, keine Fotos von nackten Babys veröffentlichen! Das müssen Eltern im Kopf haben, wenn sie Bilder ihrer Kinder posten. Wenn diese Regeln eine Selbstverständlichkeit in einer Familie sind, dann ist das beste Voraussetzung, dass auch bei kommerzieller Nutzung von Social Media nicht über Kinder drübergefahren wird“, zeigt sich Elisabeth Schaffelhofer-Garcia Marquez vom Netzwerk Kinderrechte überzeugt.

Rechtlicher Rahmen

Insgesamt ist die Veröffentlichung von Kinderfotos – unabhängig von kommerziellen oder nicht-kommerziellen Intentionen – ein rechtlicher Graubereich. Das Recht auf das eigene Bild ist ein sog. höchstpersönliches Recht, Betroffene können also nicht vertreten werden. In der Praxis geben bis zum 14. Lebensjahr häufig Eltern ihre Zustimmung zur Veröffentlichung eines Bildes – ausdrücklich, wenn Dritte involviert sind, oder implizit durch das Posten auf einem eigenen Social-Media-Kanal. Rechtlich ist schließlich die Frage relevant, ob „berechtigte Interessen“ des Kindes durch die Veröffentlichung des Bildes verletzt werden, also etwa der Schutz vor Bloßstellung oder die Nutzung zu Werbezwecken ohne ausdrückliche Zustimmung. In der Praxis gilt freilich: Wo kein Kläger, da kein Richter.

„Gerade ganz kleine Kinder können in der Frage des eigenen Bildes ihre Rechte weder artikulieren noch durchsetzen. Hier sind die Erwachsenen gefragt, um Kinder zu schützen. Denn wir alle wissen mittlerweile: Das Internet vergisst nicht“, so Ethik-Rats-Vorsitzende Sabine Einwiller.


Über den PR-Ethik-Rat

Der Österreichische Ethik-Rat für Public Relations steht für die freiwillige Selbstkontrolle der heimischen PR-Fachleute. Er überwacht die Einhaltung ethischer Grundsätze in der Öffentlichkeitsarbeit, untersucht Streitfälle, zeigt Fehlverhalten und Missstände auf. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt darin, Positionen, Prinzipien und Definitionen ethisch korrekten Verhaltens in der PR auszuarbeiten und zu publizieren. Besonders gilt dies für jene Bereiche, in denen ethische Standards (noch) fehlen oder unklar definiert sind. Der PR-Ethik-Rat wird aufgrund von Beschwerden tätig und greift auch selbst Fälle auf. Dem Rat gehören 12 Mitglieder aus allen Bereichen der Gesellschaft an.

Über das Netzwerk Kinderrechte

Das Netzwerk Kinderrechte Österreich ist ein unabhängiges Netzwerk von 50 Organisationen und Institutionen zur Förderung der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Österreich. Es setzt sich dabei für die Rechte aller Kinder und Jugendlichen ohne jede Diskriminierung ein.

Rückfragehinweis:

Prof. Dr. Sabine Einwiller, Vorsitzende des PR-Ethik-Rats
E-Mail: office@prethikrat.prethik2.vss.kapper.net
Tel.: +43 664 8355 071

Mag. Elisabeth Schaffelhofer-Garcia Marquez, Koordinatorin des Netzwerks Kinderrechte
E-Mail: elisabeth.schaffelhofer@kinderhabenrechte.at
Tel.: +43 676 88011 1016


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