Empfehlung des Österreichischen PR-Ethik-Rats für Public Relations, Stand April 2024
› Download: Download_Politische Kommunikation
› Download: Presseaussendung_Politische Kommunikation
Einleitung
Politische Kommunikation findet – wie auch andere Teilbereiche der Kommunikation – seit einigen Jahren unter sich ständig ändernden Rahmenbedingungen statt. Immer schneller werdende „News Cycles“ erfordern lautere Botschaften und führen zu verkürzten Debatten; Dialogfähigkeit und Fakten werden häufig hintangestellt. Dazu kommt, dass es eine Fülle von Kanälen für die Rezipient:innen zunehmend undurchschaubar macht, hinter welcher Information welche:r Absender:in steckt. Zwar sind politische Kommunikator:innen natürlich aufgerufen, sich bei ihrer Arbeit an die gängigen Branchen-Kodizes zu halten. Spezifische Empfehlungen für dieses ganz besondere Feld der Kommunikationsarbeit gab es bisher aber in Österreich nicht. Der österreichische PR-Ethik-Rat, das freiwillige Selbstkontrollgremium der PR-Branche, nimmt das „Superwahljahr“ 2024 zum Anlass, Empfehlungen zur politischen Kommunikation vorzulegen. Angesprochen werden damit die Politiker:innen selbst, ihre Kommunikator:innen und Strateg:innen, aber auch die für Parteien tätigen Agenturen.
Prinzipien
- Fakten statt „Fake News“
Politiker:innen tragen durch faktenbasierte Kommunikation zur Förderung der Demokratie bei. Sie müssen korrekte und überprüfbare Informationen bereitstellen, um Fake News entgegenzuwirken. Der Rückgang von klassischen Medien erhöht die Verantwortung. - Respektvoller Umgang
Politische Diskussionen sollten die Würde aller wahren und respektvoll geführt werden. Persönliche Angriffe, Diskriminierung oder Hetze sind inakzeptabel. Vielfalt an Meinungen ist zu achten, unabhängig von Herkunft oder Überzeugungen der Akteur:innen. - Transparente Kommunikation
Faktenbasierte und klare Kommunikation ist essenziell. Politiker:innen dürfen keine irreführenden Informationen verbreiten und müssen ihre Quellen offenlegen, um Vertrauen und einen informierten Diskurs zu gewährleisten. - Dialogbereitschaft
Offener Dialog mit Andersdenkenden fördert Verständnis für komplexe Themen und stärkt die demokratische Kultur. Der Austausch von Ideen und respektvolle Diskussion sind unverzichtbar. - Verantwortungsvoller Umgang mit Medien
Politiker:innen sollen verantwortungsvoll mit klassischen und sozialen Medien umgehen, um die Verbreitung von Falschinformationen zu verhindern. In sozialen Medien ist die Verantwortung wegen mangelnder Kontrollmechanismen besonders groß.
Weitere Grundlagen für Ethik in der digitalen Kommunikation:
Leitfaden Künstliche Intelligenz
Grafik Leitfaden Künstliche Intelligenz
Online-Kodex des PR-Ethik-Rates
Prinzipien der Kommunikationsethik in Social Media
Influencer-Leitfaden