Österreichischer Ethik-Rat für Public Relations erinnert an Empfehlungen zur politischen Kommunikation im „Superwahljahr 2024“

Österreichischer Ethik-Rat für Public Relations erinnert an Empfehlungen zur politischen Kommunikation im „Superwahljahr 2024“

Wien, 25. September 2024 – Der Österreichische PR-Ethik-Rat hat im April 2024 eine umfassende Empfehlung zur politischen Kommunikation veröffentlicht, die auf die besonderen Herausforderungen des „Superwahljahres 2024“ eingeht. Mit Blick auf den laufenden Nationalratswahlkampf betont der PR-Ethik-Rat noch einmal die Wichtigkeit dieser Empfehlungen und ruft Politiker:innen, Wahlkampfstrateg:innen und Agenturen dazu auf, sich an diesen Empfehlungen zu orientieren. „Politische Kommunikator:innen tragen eine besondere Verantwortung und müssen darauf achten, ethische Standards in ihrem Tun zu wahren,“ sagt Univ.-Prof. Mag. Dr. Uta Rußmann, Vorsitzende des PR-Ethik-Rats.

1. Fakten statt „Fake News“: Politiker:innen sind aufgerufen, ausschließlich korrekte, faktenbasierte Informationen zu verbreiten. Angesichts der immer undurchschaubareren Medienlandschaft ist es entscheidend, dass Informationen transparent und nachprüfbar sind, um eine informierte und faktenbasierte Debatte zu ermöglichen.

2. Respekt- und würdevoller Umgang: Der politische Diskurs im Wahlkampf sollte respektvoll und in einem Ton geführt werden, der die Würde aller Beteiligten wahrt. Persönliche Angriffe und diskriminierende Äußerungen haben keinen Platz in einer pluralistischen Demokratie.

3. Transparenz in der Kommunikation: Politiker:innen müssen offenlegen, auf welchen Quellen ihre Aussagen basieren. Irreführende oder unklare Darstellungen sind zu vermeiden, um das Vertrauen der Bürger:innen in die politischen Institutionen zu stärken.

4. Förderung des Dialogs: Der Ethik-Rat fordert eine stärkere Bereitschaft zum Dialog, besonders im politischen Wettstreit. Nur durch den Austausch von Meinungen und Ideen kann ein tieferes Verständnis für die komplexen Herausforderungen der Politik erreicht werden.

5. Verantwortungsvoller Umgang mit Medien und sozialen Netzwerken: Im Wahlkampf sollten Politiker:innen eine professionelle Zusammenarbeit mit klassischen Medien suchen und aktiv dazu beitragen, die Verbreitung von Falschinformationen zu verhindern. Besonders in den sozialen Medien müssen Politiker:innen ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und einen respektvollen, faktenbasierten Diskurs fördern.

Der Ethik-Rat fordert alle beteiligten Akteur:innen – Politiker:innen, Kommunikationsberater:innen und Agenturen – dazu auf, diese Empfehlungen als Basis für ihre Wahlkampfstrategien zu nehmen und damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der demokratischen Kultur in Österreich zu leisten.

Link zur Empfehlung: https://www.prethikrat.at/wordpress_dev/wp-content/uploads/Leitfaden-zur-Politischen-Kommunikation.pdf

Über den PR-Ethik-Rat

Der Österreichische Ethik-Rat für Public Relations steht für die freiwillige Selbstkontrolle der heimischen PR-Fachleute. Er überwacht die Einhaltung ethischer Grundsätze in der Öffentlichkeitsarbeit, untersucht Streitfälle, zeigt Fehlverhalten und Missstände auf. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt darin, Positionen, Prinzipien und Definitionen ethisch korrekten Verhaltens in der PR auszuarbeiten und zu publizieren. Besonders gilt dies für jene Bereiche, in denen ethische Standards (noch) fehlen oder unklar definiert sind. Der PR-Ethik-Rat wird aufgrund von Beschwerden tätig und greift auch selbst Fälle auf. Nähere Informationen zum PR-Ethik-Rat: www.prethikrat.at

Rückfragen

Uta Rußmann, Vorsitzende des PR-Ethik-Rats, 0699 1167 2426

Michaela Wein, stv. Vorsitzende des PR-Ethik-Rats, 0676 9333 786

E-Mail: office@prethikrat.at